Hello!
Es ist Tag 221 – die „7-Monatsmarke“ ist übersprungen. Einen besseren Punkt als Yogyakarta kann ich mir dafür nicht vorstellen! Auf dem Trip gab es bisher wohl nur eine Hand voll Orte, an denen ich mich so sehr wohl und fast schon „zu Hause“ gefühlt habe. Dann noch in Gesellschaft von neuen und alten Freunden… Schon eine ziemlich tolle Sache und würdiger Abschluss für meine Zeit hier in Indonesien, die fast komplett von heimischem Besuch geprägt war. Sehr sehr cool! Man kann sagen: „Ich flieg hier mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab.“. Aber wie immer der Reihe nach 😉 .
Dieser Herr kann wirklich was! Lasst das mal nebenher einfach laufen!
Schildkröten und die Kunst des Entspannens auf Gili Air
Auf Gili plätschern die letzten Tage so dahin und stehen unter dem Motto „komplette Entspannung“. Ist aber auch einfach im Paradies, mit Strand vor der Haustür, netten Gastgebern, leckerem Mie Goreng, Gado Gado oder anderen Köstlichkeiten. Zusammen mit Schubi, Claudi und Tobi kommt auch keine Hektik auf, wenn mal der Strom ausfällt. Man ließt im Strandpavillon oder unterhält sich über dies und das. Der Stoff dafür geht einem auch nach 5 oder 6 Tagen nicht aus 🙂 .
Aber bisschen was an Aktivität soll ja dann doch auch dabei sein. Schnell fällt die Entscheidung für Schnorcheln und Schubi erkundet mit mir zusammen schonmal probehalber das Areal direkt an unserem Strand, bevor wir am nächsten Tag alle zusammen ein paar Schildkröten und Korallen anschauen wollen. Ja und schon hier ist’s eigentlich ganz nett. Zwischen dem Seegras sieht man immer wieder ein paar Fische durchhuschen und man vergisst dabei ganz schnell alles um einen herum. Macht großen Spass! Aber Abkühlung bietet das flache Wasser hier überhaupt nicht. Ich schätze die Temp. liegt so bei ca. 30°C. Schon krass! Aber am nächsten Tag geht’s ja etwas weiter hinaus. Vor der gegenüber liegenden Insel Gili Meno kommt unser Boot zum stehen und wir 4 hechten ins Wasser, dem Guide hinterher, der zielstrebig lospaddelt. Und schon nach ein paar Minuten sehen wir die erste Schildkröte. Meist liegen die um diese Zeit am Boden und ruhen da so vor sich hin. Unsere Anwesenheit stört da relativ wenig. Sehr imposante Tiere – besonders wenn sie sich dann doch erheben und gen offenes Meer davon schweben. Da will man am liebsten mitfliegen ins tiefe Blau! Aber leider reicht dann meine Luft doch nicht so lang wie die der Turtles. Also geht’s weiter entlang der Küste. Hier ist’s immerhin nicht so heiß im Wasser, sondern angenehm kühl. Wir sehen noch 6 weitere Panzertiere – sogar ein Männchen, dass riesig ist, wie der aufgeregte Guide zeigt. Tja, Glück gehabt. Anschließend zurück zum Boot und zurück zu unserer Insel. Wieder im Wasser bietet sich hier dann ein etwas anderes Bild. Es gibt blaue, rote, gelbe Korallen, Fische in Schwärmen, bizarre Schwämme am Boden und allerlei, das ich nicht so recht deuten kann. Eine sehr interessante Welt. Die Taucher oder Schnorchler unter euch können das sicher nachvollziehen! Ja und irgendwann ist man dann so aufgeweicht, dass man ins Boot klettert und sich zufrieden zurück schippern lässt.
Am Abend dann noch der schon fast traditionelle Ablauf: Sonnenuntergang bestaunen, Essen am Strand und die Ruhe genießen. Das ein oder andere Bier ist natürlich auch dabei 😉 .
Gili Air & Schnorcheln:
Abschied nehmen auf Bali
Aber leider kann man nicht ewig hier bleiben. Schubi muss wieder nach Hause, Tobi und Claudi wollen ihren Weg in Australien fortsetzen und auch ich hab noch bisschen was in Indonesien vor. Also nehmen wir am 22.03. erstmal Abschied von der herzlichen und gastfreundlichen Familie auf Gili Air und unserer tollen Unterkunft am Meer. Aus logistischen Gründen fahren wir dann mit getrennten Speedbooten zurück nach Padang Bai. Tobi und Claudi sind Schubi und mir dabei ca. 1h voraus. Aber das macht gar nicht’s. Drüben auf Bali quartieren wir uns dann alle in die gleiche Herberge ein, in der die beiden schon auf dem Weg nach Gili geschlafen haben. Auch ein tolles Restaurant kennen sie, wo es am Abend noch hingeht. Vorher laufen wir aber – auf Empfehlung des Hostelbesitzers – zum White Beach, der quasi um die Ecke liegt. Und hier ist das Meer wirklich mal eine Abkühlung. Auch Wellen gibt’s hier ordentliche. Also rein in die Fluten und Quatsch machen. Voll ist’s nicht – eher wenig Touristen und größtenteils Einheimische finden sich am Strand. So zum Nachmittag also ein netter Ort!
Später geht’s dann in besagtes Restaurant – „Ozone“. Und das ist toll! Super nette Leute dort, der Chef kocht selbst und kommt auch mal auf ein Schwätzchen an den Tisch. Bei der Gelegenheit ergibt sich auch gleich eine Transfermöglichkeit zum Flughafen am nächsten Tag. Perfekt! Ein Bekannter würde uns fahren, direkt und für einen schmalen Taler! Da schlagen wir ein und es gibt noch ein Bier auf den stressfreien Transport am nächsten Tag.
Den verbringen wir noch soweit in der Herberge, im Schatten und erledigen ein paar organisatorische Sachen, die eben so auf einer Reise anfallen. Dann heißt’s Rucksäcke schultern und ab zum Abholpunkt. Ich grinse beim laufen unentwegt, weil das Gewicht meines Rucksacks auf gut 14kg „geschrumpft“ ist. Und mein kleiner Daypack hat auch ordentlich abgespeckt. Warum? Nun Schubi ist zwar mit einem großen, dafür aber nur halb vollen Rucksack angereist. Ich konnte ihm also ein paar meiner warmen Sachen mitgeben, die ich jetzt nicht mehr brauchen werde. Dazu noch meinen Schulkram aus Costa-Rica, Souvenirs und Zeug, das sich so angesammelt hat auf dem Weg bzw. das man eben nicht mehr benötigt. Für mich ist das jetzt nicht essenziell gewesen, die Sachen loszuwerden, aber wenn sich die Chance bietet… Und den Unterschied spürt man sehr! Außerdem ist so mehr Platz für den einen oder anderen Einkauf, den ich bisher vermieden hab. Hat also nuuuuur Vorteile 🙂 .
Kurze Zeit später sitzen wir dann im Wagen und der Fahrer zischt los. Normalerweise würde man für die Strecke so ca. 2h benötigen. Unser Freizeit-Michael-Schumacher schafft’s in 1h 10min. Spurwechsel bei Höchstgeschwindigkeit? Rote Ampeln? Entgegenkommende Roller oder Autos? Alles kein Problem für „den nächsten Vettel“ am Steuer. Schubi, der vorn sitzt, steigt mit etwas weichen Knien am Flughafen in Denpasar aus. Wenn man religiös wäre, würde man sich glaub jetzt bekreuzigen oder den Teppich zum Gebet ausrollen oder was auch immer. Ich bin das nicht, also rauche ich erstmal eine 😀 . Nach kurzer Erholungsphase kommt dann der erste Abschied: Claudi und Tobi bleiben gleich hier, ihr Flug geht in 2h. Schubi kommt noch mal kurz mit ins Hostel, seiner ist erst in 5h dran. Also große Umarmungsrunde mit den beiden, beste Wünsche und und und. Abschied nehmen macht nie wirklich Spaß, aber auf Reisen ist’s ein klein wenig einfacher, find ich… Manchmal. Spaß gemacht hat’s in jedem Fall und Ende des Jahres sehen wir uns ja alle in DD wieder! Dann ein letztes Winken aus der Glaskabine, die uns eine Etage nach unten bringt und die beiden sind verschwunden :/ .
Mit Schubi ist’s dann ein paar Stunden später ähnlich, aber vorher fahren wir zusammen nochmal ins Hostel nach Legian, in dem wir schon ein paar Tage waren, als er ankam. Ich hab mich dort für 2 Nächte einquartiert – war ja super und die Leute freuen sich auch tierisch uns wieder zu sehen! Für Schubi gibt’s noch eine Dusche – für uns beide dann noch ein Abschiedsbier. Auch sein Besuch war wunderbar und hat super viel Spaß gemacht. 2 1/2 Wochen sind dann aber doch ziemlich schnell vorbei gewesen… Haben aber auch ein paar Stationen gemacht und einiges erlebt. Langweilig war’s sicher nicht 🙂 . Agun vom Hostel bietet noch an, Schubi mit dem Roller zum Flughafen zu schaffen. Super nett und das nimmt man ja dann auch gerne an! Nochmal umarmen, winken, das beste Wünschen. Dann biegen sie um die Ecke und verschwinden im Dunkeln.
Yogyakarta und neuer Besuch auf Java
Am 25.03. steh ich dann zeitig auf um noch zu frühstücken, bevor es zum Flughafen geht. Zum zweiten Mal verabschiede ich mich von allen im Hostel und dann wird der angenehm leichte Rucksack geschultert. Keine 1 1/2h später hab ich alle Formalien routiniert und fast automatisch durchlaufen und sitz im Flieger nach Yogyakarta. Lion Air bring mich in 1h 10min hin – für 22€ inkl. Gepäck. Da fährt man dann nicht mehr mit dem Bus, der Fähre, wieder mit dem Bus, schläft unterwegs irgendwo nochmal, um dann den Zug zu nehmen 😉 .
Im Flieger dann der erste Vorgeschmack auf was mich in Yogya erwarten wird. Die Frau neben mir fragt gleich woher ich komme, was ich in der Stadt machen will, warum ich hinfliege und und und. Sehr nett und wahnsinnig interessiert an Fremden und Besuchern! Nachdem wir gelandet und über das Rollfeld des Mini-Airports ins „Terminal“ gelaufen sind, winkt sie mir an der Gepäckausgabe noch zu und wünscht mir für die Zeit hier viel Spaß. Ich nehme den lokalen Bus, um zum Hostel zu kommen. Auch hier die selbe Nettigkeit. Mir wird der letzte verbleibende Sitzplatz im vollen und sehr warmen Transportmittel angeboten, weil ich doch Besucher und Gast hier sei. Ich lehne ab und erst nach mehrmaligem bedanken und verneinen setzt sich dann eine ältere Dame. Da wird Gastlichkeit nochmal ganz neu definiert!
Am Ziel checke ich im Bhumi Hostel ein. Den Tipp dafür habe ich von 2 hiesigen Künstlern bekommen – den Kontakt hat freundlicher Weise Kat aus Hongkong (Freundin von Teresa und Nick) hergestellt 🙂 . Und der ist wirklich Gold wert! Von der ersten Sekunde an fühlt man sich hier wohl und als Teil der Familie. Jack, der das Hostel leitet, und seine Kollegen begrüßen mich freundlich, er zeigt mir alles und spricht sogar ein bisschen Deutsch. Außerdem sehr gut Englisch mit einem britischen Akzent 🙂 . Es ist großartig und sehr sozial. Alle sitzen zusammen – auch die Besitzer, unterhalten sich, geben Tipps, albern herum, unternehmen was zusammen! Die beiden Hunde Jaani und Scotty, sowie die Katzen Sughi und Cleo runden das Erlebnis dann noch ab! In den letzten 7 Monaten hab ich sowas in ähnlicher Form glaub nur in Valparaiso erlebt. Und das Frühstück – übrigens nur einheimische Leckereien und kein Toast oder ähnliches – sind einfach mal DER HAMMER!!! Ich beziehe mein Bett und entspanne mich. Ein paar Stunden später, es ist schon dunkel, fährt dann das Taxi vor, das Susann und Basti (Freunde aus Berlin) bringt. Wieder ein Besuch auf der Reise über den ich mich sehr freue! Bekannte Gesichter strahlen mich an. Wir sitzen dann noch etwas auf der Terrasse und reden über dies und das (man hat sich ja ziemlich lang nicht gesehen), bevor uns die Augen zufallen und die nötige Bettschwere erreicht ist. Eine ganze Woche ist’s ja hier, die wir zusammen verbringen können 🙂 .
Bhumi Hostel:
Tags darauf erkunden wir dann die Stadt zu Fuß. Bei der Hitze zwar eine etwas anstrengende, aber doch schöne Sache! Gerade weil einem freundliche Gesichter alle 5m begegnen und es überall etwas zu sehen und zu entdecken gibt: Rikschas, Mopedfahrer in Massen, Streetart, Batik-Shops, kleine Gassen, ein Café (das ViaVia), mit eigener Bäckerei und Souvenirshop, in dem nur Sachen lokaler Künstler und nachhaltige Produkte verkauft werden. Auch eine kleine Galerie finden wir am Weg und zwängen uns durch die ungewöhnlich engen und vollen Räume. Die Bilder sind dafür um so eindrucksvoller! Die Stadt steckt also voller Kultur, Kunst, interessanter Ecken und großartiger Menschen! Andi meinte vor meinem Besuch hier, ich würde es mögen. Doch mit zu hohen Erwartungen ist das ja immer so eine Sache… Nun, er hat nicht zu viel versprochen 🙂 . Und ich denke, dass das – wie anfangs schon erwähnt – zu einem ganz großen Teil an den Menschen hier liegt, die auf einen zugehen und absolut offen sind für alles Neue und Andersartige. Die Leute wollen einem nichts verkaufen und haben auch keinen direkten Vorteil davon – außer einem kurzen Blick durchs Fenster in die Welt, die ihnen wahrscheinlich sehr viel weniger leicht zugänglich ist, als uns. Sie sind schlicht und ergreifen nett, herzlich, gastfreundlich, lieb, zuvorkommend, hilfsbereit, selbstlos. Es gibt keine Angst vor dem Fremden oder Unbekannten. Jeder – wirklich jeder hier – lächelt einen an. Man könnte es die Definition von Freundlichkeit nennen. „Überwältigend“ trifft es wohl am besten!
Yogyakarta – City:
Dann steht der Sultan Palast auf dem Programm. Der war früher Sitz des Herrschers und heute eine Art Museum. Sehr weitläufig ist es hier und voller interessanter Details. Unser Guide weiß da einiges zu berichten und zu erzählen. Sein Englisch ist zwar nicht überragend, aber das macht er mit viel Lächeln und um so mehr Engagement wieder wett! Wir bekommen einen Einblick in die Geschichte vor Ort und der Traditionen, die teils durch den Wandel hin zur Demokratie erneuert oder verändert wurden. Darauf sind die Leute hier sehr stolz – mit Recht! Anschließend ein Besuch in einer Galerie für Batik-Kunst und dann verabschiedet sich unser Führer. Ein Trinkgeld ist im gewiss 🙂 . Wir schauen uns dann noch den traditionellen Tanz im Palast an. Bei der Hitze möchte ich nicht mit der Dame tauschen, die dort fast 1h konzentriert und anmutig die einstudierten Bewegungen vollführt – sähe wohl auch nicht mal im Ansatz so ästhetisch aus 😀 . Dann noch etwas umherspazieren und, wie schon den ganzen Tag, hier und da für Fotos posieren mit Kindern und ganzen Schulklassen. Das passiert überall und kann schon etwas ausarten, wenn sich erstmal der oder die erste traut zu fragen, ob wir ein Foto gemacht werden darf. Wir bejahen stets und dann geht das Gekicher und Gekreische los. Handys werden herumgereicht und immer heißt’s „One more, one more.“ 🙂 . Wir wollen aber auch eins mit unseren Handys aufgenommen haben – was für noch mehr Spaß sorgt. Das kostet einen so wenig und die Kids haben wahrscheinlich mehrere Wochen etwas zu erzählen und zu zeigen. Mich würde mal interessieren, was beim posten der Bilder auf deren facebook, Instagram oder Snapchat Seiten abgeht ^^ .
Wir verabschieden uns, winken und nehmen dann eine Rikscha in die Stadt. Dort wird kurz in einem Café eingekehrt, sich gestärkt und anschließend suchen wir uns einen Bus, um zum Prambanan (klick), dem größten hinduistischen Tempel Indonesiens. Die Fahrt macht großen Spaß, weil alle uns helfen umzusteigen und unser Ziel ständig von einem Begleiter zum nächsten weitergegeben wird 🙂 . Vor Ort dann leider Ernüchterung: Der Tempel hat für heute geschlossen 🙁 . Wir versuchen zwar unbemerkt durch ein offenes Tor doch noch auf’s Gelände zu huschen, aber der Security entgeht ja nix. Ärger gibt’s trotzdem keinen. Selbst da sind die Leute noch nett, lachen und bitten uns an einem anderen Tag wieder zu kommen! Ein Blick über den Zaun können wir aber erhaschen und ein paar Fotos machen. Dann zurück zum Hostel, wo wir am Streetfood-Stand andocken und uns leckeres Tempeh, Tofu, Soya, Reis und Chilis schmecken lassen. „Lecker“ ist eigentlich ziemlich untertrieben! Es schmeckt großartigst! Pappsatt bezahlen wir zu dritt umgerechnet 1,80€ – unfassbar ist sowas für mich! Aber das sind eben keine Touripreise, sondern die für die Einheimischen hier. Da kann man sich auch mal vorstellen, was so im Schnitt der Verdienst hier ist… Im Bhumi hören wir dann vom tollen Fußballspiel, das die Kinder und Leute vom Hostel im größten Regen veranstaltet haben 😀 . Die Videos sind großartig und das Schauspiel wiederholt sich die nächsten Tage auch noch 1-2 Mal! Ein Riesenspaß 😉 .
Fußball im Regen:
Yogya – Sultan Palast – Maliboro – Rikschas – Streetfood:
Wenn’s mit dem einen Tempel nicht klappt, dann nimmt man halt einen anderen 🙂 . Für die Tour zum Borobudur (klick) (einer der größten buddhistischen Tempel in Südostasien, über 1200 Jahre alt und zwischenzeitlich bei einem Vulkanausbruch komplett verschüttet) muss man zwar zeitig aufstehen, aber es lohnt sich! Wir werden erst zum Hügel oberhalb der Anlage gebracht. Von da aus kann man den Sonnenaufgang beobachten, der den Merapi Vulkan (klack) im Hintergrund und das Tal im Vordergrund in ein unbeschreibliches Licht taucht. Nebel liegt darüber und macht die Szenerie zu etwas zauberhaften! Allein das ist schon sehr beeindruckend. Der Tempel selbst steht dem aber in nichts nach. Wieder haben wir Glück mit unserem Guide, der selbst bei den Mönchen des Mahayana-Buddhismus studiert hat und so viel über die einzelnen Reliefs, die Ebenen und Geschichten erzählen kann. Je höher man klettert, desto näher kommt man der Stufe der Erleuchtung – so der Glaube. Wir nehmen uns Zeit und kommen schließlich auch oben an, von wo man wieder einen super Blick hat und, das Umland zu Füßen, in Gedanken in der Zeit zurückreist, als hier unzählige Buddhisten täglich herpilgerten. Ein Highlight für mich! Dann laufen wir zurück – natürlich nicht ohne die obligatorischen Stopps für Selfi-Fotos mit den Leuten – klar 😉 .
Abends wird im Bhumi gekocht – alle zusammen! Es gibt Vegetarisches: Reis mit Lemongras und Chilis, Tempeh – langsam gekocht oder gebraten, dazu Salat. Fast alles kommt aus dem eigenen Garten. Und es schmeckt deliziös! Als Nachtisch dann noch gebratene Bananen mit Vanille und Schokopudding. Was für ein Abschluss eines super tollen Tages!
Borobudur – Tempel – Kochen im Bhumi:
Die nächsten Tage sind dann von ein paar kleineren Sachen geprägt – zumindest von meiner Seite. Sebastian und Susann entscheiden sich noch den Merapi zu besteigen, was laut den Bildern und Erzählungen anschließend schon sehr cool gewesen sein muss. Zusammen mit ein paar Leuten aus dem Hostel leihen wir noch Roller aus und fahren zu einer Lagune, wo man im Nass etwas Abkühlung findet und Spaß mit den einheimischen Badegästen hat. Die Landschaft auf der Fahrt ist ebenfalls toll, nur auf der Rückfahrt kommen wir dann in den Regen. Macht nix – wir packen einfach unsere Sachen unter den Sitz und düsen weiter, als es etwas nachlässt. Doch keine 2min später schüttet es wie aus Kannen und die Straße verwandelt sich stellenweise in ein Bach, Fluss und später in einen See – bestimmt 30-50cm tief. Ich kann sagen: DAS MACHT MAL SO RICHTIG SPAß 😀 . Dann kommt noch Blitz und Donner dazu und der Sturm ist perfekt.
Im Hostel ist dann der Strom weg, aber auch das wird mit einem Lächeln hingenommen! Machen kann man ja eh nix. Aus diesem Grund – und natürlich auch weil es in der Konstellation gerade hier so super toll ist, entscheiden sich dann fast alle Leute ein oder 2 Nächte dranzuhängen. Wenn man sich wohl fühlt, fällt das sehr leicht!
Also bleibt die Bhumi-Familie noch etwas beieinander, spielt abends Heads-up (quasi Scharade per App) – ein Riesenspaß xD , musiziert auf der Gitarre oder Ukulele, spielt Karten und hat einfach eine gute Zeit! Wir bringen Jack ein paar neue Worte Deutsch bei, weil er das so gern spricht: „Achso?!“ wird sein neues Lieblingswort, gefolgt von „Alles gut.“ 😀 . Am letzten Abend bestellen wir dann Pizza und sitzen noch mal beisammen, schon mit neuen netten Gästen und Freunden, mit denen man gern zusammen is(s)t und die man hoffentlich noch mal irgendwo in Welt oder zu Hause wieder trifft 😉 . Da will man eigentlich gar nicht abreisen und würde am liebsten noch 1 Woche oder 2 dranhängen! Aber es kommt die Zeit zum verabschieden… Basti und Susann starten zeitig am Morgen, also sage ich schon am Vorabend Adieu. 1 Woche war schnell vorbei und hat doch so viel Spaß gemacht und viele viele tolle Erlebnisse bereitgehalten. Ich hoffe die restliche Zeit in Bali und auf den Gilis ist ähnlich schön für euch!
Ich frühstücke am nächsten Tag noch, mein Rucksack ist schon gepackt. Dann streichle ich Jaani noch einmal über den Kopf und bekomme einen herzerweichenden Blick dafür geschenkt. Jack und Yuan bekommen eine lange Umarmung und Dankesworte für einfach Alles! Dann kommt mein Taxi und nach einem letzten Foto, Grüßen und einem Winken, verschwindet das Hostel hinter einer Ecke. Wenig später verlasse ich Yogya und auch Indonesien.
Jetzt sitz ich in Kuala Lumpur und schreibe den Post hier… Man sollte sich unterwegs vielleicht nicht zu sehr gewöhnen, einleben, heimisch oder „zu wohl“ fühlen an einem Ort. Wie in anderen Zusammenhängen im Leben auch, ist’s beim Verlassen dann immer schwer. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, das nicht mehr zu machen. Aber manchmal klappt’s eben nicht oder es fällt einem gar nicht auf und passiert einfach, weil’s so leicht ist, sich toll anfühlt und alles stimmt. Im Moment jedenfalls ist der Unterschied ziemlich riesig und krass, was Kuala Lumpur als Stadt wahrscheinlich nicht gerecht wird. Und klar kann man das Hostel hier mit dem Bhumi nicht vergleichen und macht’s dann trotzdem… Aber ich schweife ab. Zu sagen bleibt, dass Indonesien ein wunderbares Land ist und man hier außergewöhnliche Menschen trifft! Ich komme sicher wieder – nicht nur nach Yogya, auch um noch mehr zu sehen! Und jetzt schau ich mal, was es hier zu erleben gibt 😉 .
Bis bald & Ciao,
K
Lieber Kai,
diesmal eine etwas verspätete Reaktion auf Deinen- wie immer- tollen Bericht. (Wir hatten Andreas in Stuttgart besucht.)
Dein Bericht bestätigt uns, wie schnell man sich infizieren kann, mit dem „Virus“ der großen weiten Welt.
Für Dich ganz besonders, da Du ja Eindrücke in Hülle u. Fülle speichern kannst.
Beneidenswerte, fröhliche, aufgeschlossene Menschen kennen zu lernen, ist schon etwas ganz besonderes und bleibendes Gefühl. Wir sind nun gespannt auf Deinen Bericht aus Malaysia.
Alles Gute und herzliche Grüße
P. u. B.
Hey,
vielen Dank für euren Kommentar! Hab ich mich wieder gefreut… Verspätung ist da kein Ding 😉 ! Hoffe eurer Besuch war schön.
Infiziert ist man wirklich schnell, stimmt – und in Indonesien war’s durch die Leute und ihre Freundlichkeit um so intensiver! Das bleibt sicher lange im Kopf.
Die nächsten Eindrücke gibt’s demnächst: Kuala Lumpur zusammen mit Bangkok 🙂
VG von hier und bis bald,
K
War wieder ein interessanter Reisebericht von Dir.
Hoffentlich wirst Du nicht entäuscht werden, von
dem was zur Zeit in Deutschland abgeht.
Ich wünsch Dir noch viel Spaß und Abenteuer auf Deiner
Reise.Bleibe auf jeden Fall am Ball.
Gruß
Petra und Ronald.
Hallo!
Vielen Dank für den Kommentar! Ja, ich hoffe auch, dass zurück in der Heimat dann der Kontrast nicht zu groß ausfällt!
Danke für die Wünsche und VG zurück nach Hause!
K