Sucre, Salar de Uyuni und dann Chile

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Salar Uyuni


Hi!

Tag 92. Exakt 3 Monate sind’s heut! Erstaunlich wie die Zeit so dahinfliegt. Mir kommt das alles irgendwie schon viel länger vor – was ich mal als positiven Aspekt hinstelle. Und liegt wohl auch daran, dass ich viel erlebe in relativ kurzer Zeit. Was toll ist und so das Gefühl für die Zeit, die vergangen ist, verschwimmen lässt. Folgendes gibt’s diesmal zu erzählen…

  • Sucre, die „Weiße“ Stadt
  • Tour durch die Salar de Uyuni
  • Welcome to Chile – San Pedro de Atacama
  • Sucre, die „Weiße“ Stadt
    Am 12.11. heißt es abends wiedermal: Nachtbus fahren. Wie schon so oft und man hat sich an Distanzen und Zeiten von 12h schon gewöhnt bzw. sagt sich: „12h? Das geht eigentlich noch – ist gar nicht so lang!“. Und so wache ich am 13.11. im Sonnenlicht im Bus kurz vor Sucre (klick) auf. Weiß ist die Stadt hier noch nicht – wie vom Reiseführer versprochen – aber abwarten!
    Es geht auf Hostelsuche und nach einiger Zeit ist etwas gefunden. Nicht ganz was man sich vielleicht immer so ausmalt, aber für eine Nacht ist’s okay und ich hab gelernt, dass man auch mit relativ wenig auskommen kann! Und man soll keine Entscheidungen mit leerem Magen und übermüdet treffen 😉 . Also wird eingecheckt, etwas die Stadt erkundet, gefrühstückt und später nach etwas neuem gesucht für die nächsten Tage… Und die Innenstadt von Sucre ist wirklich eine nette Abwechslung! Es erinnert mich an Arequipa in Peru: Alles ist wieder etwas kleiner, „übersichtlicher“ als in La Paz, auch mit Straßenständen und so weiter – aber weit aus weniger hektisch. Die Atmosphäre lädt zum bummeln, umherstreifen und hier und da zum verweilen im Café oder im Park ein. Sehr freundlich das Ganze – auch durch die weißen Häuserfassaden, Kirchen, schicken Bauten, für die die Stadt einen Weltkulturerbetitel trägt. Ach ja, und nebenbei ist Sucre (benannt nach Antonio José de Sucre (klick)) auch die Hauptstadt Boliviens – in La Paz befindet sich der Regierungssitz des Landes… Soweit zur Geschichte 😉 .
    Am nächsten Tag wird umgezogen in ein anderes Hostel, was weit aus angenehmer ist – wenn auch das Bett eines der unbequemsten der letzten Monate ist. Man kann eben nicht alles haben. Nunja. Aber die Besitzerin – aus Frankreich – ist super nett und hilfsbereit, mit vielen „Insidertipps“ und nützlichen Informationen für einen coolen Aufenthalt! Somit ist die Zeit hier sehr entspannt und zum relaxen gedacht, was nicht heißen soll, das es hier langweilig wäre. Im Gegenteil! Gerade beginnt das „Festival Internacional De La Culturas“ – das Festival der Kulturen – hier und man ist z.B. auf einmal im Park mitten in einem Breakdance-Battle, sieht Zebras auf dem Zebrastreifen, findet in Hinterhöfen allerei Leckereien, kauft Obst auf dem riesigen Früchtemarkt oder sieht sonntags im Park aneinandergereihte Hüpfburgen mit lachenden Kindern, Kickertische im Freien, eine „Parkeisenbahn“ (was lustige Wagen sind, die von Autos gezogen werden) und und und. Die Leute genießen das Treiben und ich auch. Man entdeckt überall spannende Sachen, lässt sich gern mitreißen, fühlt sich bisschen wie ein Entdecker in einer fremden Welt – die am Ende doch gar nicht so unbekannt ist, weil Leute überall doch das selbe wollen bzw. suchen: Freude und eine gute Zeit 🙂 . Die hab ich hier definitiv! UND: Hier gibt es Broiler!!! Da gönn‘ ich mir mal einen halben, was schon sehr lecker ist. Fast ein bisschen wie ab und an zu Hause. Der eine oder andere wird’s verstehen oder wissen was ich meine 😉 .
    Ja, und nach ein paar zusätzlichen organisatorischen Dingen (Wäsche, wie und wo geht’s weiter, Vorbereitungen, Planungen, …) soll’s am 16.11. nach Uyuni gehen – dem Ausgangspunkt für die Salzwüste. Der Aufenthalt hier war zwar kurz, dafür intensiv und auf jeden Fall so, dass man sich gern erinnert und vielleicht sogar zurückkommen will. Weil’s nett ist hier!

    Sucre:

    Tour durch die Salar de Uyuni
    Am 16.11. dann also wieder Bus – diesmal tagsüber und übersichtlich lange. Uyuni selbst ist eigentlich nicht besonders schön oder interessant, lediglich bestehend aus ein paar teuren Hostels, Restaurants und unzähligen Anbietern für die Ausflüge in die Salar de Uyuni. Nach der Ankunft hier wird pragmatisch ein okayes Hostel für eine Nacht – und dann ein Veranstalter gesucht, der die Tour für 3 Tage inkl. anschließendem Grenzübertritt nach Chile bietet. Die Preise variieren sehr stark, was im wesentlichen daran liegt, ob man einen englischsprachigen Guide oder etwas mehr Komfort wünscht. Beides brauche ich nicht unbedingt und das lässt dann also etwas im mittleren Segment zu: Erster Tag mit Besuch des Zugfriedhofs, Salz-Museum und -produktion, Salzwüste und Kaktusinsel. Schlafen im Salzhotel mit Option auf eine warme Dusche 😉 . Am zweiten Tag dann Lavafelsen, viele Lagunen, Flamingos und ein Hostel – ohne warmes Wasser! Letzter Tag dann zeitig Aufstehen und Sonnenaufgang auf 5000m, Geysire, Thermalquellen und Lagunen und Grenzübertritt inkl. Transfer nach San Pedro de Atacama in Chile. Temeraturen tagsüber okay, teils sehr windig, nachts auch mal unter 0°C. Alles macht einen ganz guten Eindruck soweit. Also buchen, dann etwas essen und schlafen. Am nächsten Morgen soll’s gegen 10:00 Uhr losgehen und davor muss ich noch ein paar Dinge für die 3 Tage einkaufen, was man halt so in der Wüste braucht, wo es keine Läden an jeder Ecke gibt.

    Und dann geht’s am 17.11. los. Ich hab jetzt eine Ganze Zeit überlegt was bzw. wie ich das beschreiben kann, aber es ist nicht wirklich einfach! Die Landschaft, die Eindrücke, Kontraste, Weite, Ruhe, Farben, … sind schwer in Worte zu fassen. Ich hab oft einfach nur dagestanden – ab und an mit Musik im Ohr – und nur geschaut und versucht viel in mich aufsaugen von alldem. Es ist schlicht atemberaubend! Ich habe nichts vergleichbares gesehen bisher. Ich denke es ist am Besten ich lass da die Bilder einfach so stehen und hoffe, sie vermitteln ansatzweise was ich da sehen durfte. Und bei der Musik auf „Play“ drücken!

    Salar Uyuni – Tag 1:

    Salar Uyuni – Tag 2:

    Salar Uyuni – Tag 3:

    Welcome to Chile – San Pedro de Atacama
    Nach 3 Tagen Abgeschiedenheit dann zurück in die Zivilisation und auf nach Chile – Land Nummer 5 und das letzte für mich in Südamerika. Aber kein Wehmut! Nicht nach den letzten Tagen – speziell in Bolivien, wo es traumhaft, interessant, einfach anders war! Klar – alles ist einfacher und vielleicht weniger bequem und so, aber daran gewöhnt man sich äußerst schnell und begeistert sich an den Dingen umher.
    Mittags am 19.11. steigen wir aus dem Jeep der Tour und wackeln zum Grenzposten, um unseren Ausreisestempel für Bolivien zu bekommen. Danach ab in den Kleinbus und über die Grenze nach Chile. Landschaftlich ändert sich nach ein paar Meter nicht viel – klar! Aber ansonsten! Auf einmal ist die Straße ordentlich asphaltiert, es gibt Begrenzungsmarkierungen, Straßenschilder und -beleuchtung, Ampeln, … Die ersten Anzeichen, dass dieses Land um einiges weiter entwickelt ist. Einreise wieder problemlos und dann bin ich in San Pedro de Atacama (klick), einem winzigen Ort am Rand der chilenischen Atacama-Wüste (klack). Es ist wieder touristischer, was sofort auffällt. Überall werden Touren angeboten, Restaurants bewerben ihre Menüs und es gibt allerei Läden – von North Face bis zu allem möglich anderem! Und Hunde! Wo man hinschaut oder geht: Hunde. Und nicht die kleinen… Was dem Ort auch den scherzhaften Beinamen „San Perro de Atacama“ eingebracht hat 😀 . Heißt aber nicht, dass es nicht schön hier wäre – im Gegenteil. Vor allem ist es wieder wärmer – nach der Wüste ein willkommener Nebeneffekt!
    Ich freu mich sehr, dass es kurzfristig noch mit der Sternentour (klick) funktioniert und ein paar Plätze frei geworden sind. Es ist kurz vor Vollmond und dann wird die Tour nicht veranstaltet, weil es zu hell wird… Aber es klappt gleich am ersten Abend hier. Nach Einbruch der Dunkelheit geht’s raus aus der Stadt zu einem kleinen Anwesen, wo der Besitzer Alain Teleskope und viel interessantes bereithält. Witzig ist er auch und das Ganze somit sehr locker. Ich mag ja so die Kombination aus wissenschaftlichem und Humor. Wir erfahren ein Menge über die Historie des Sternenkuckens, was man alles über die Jahre herausgefunden und auch heute noch selbst recht einfach anwenden kann. Dann darf jeder durch die 9 Teleskope schauen, die u.a. Sternenhaufen, Nebel, Mond, den Gürtel des Orion, die sieben Sterne zeigen. Und man bekommt Bilder vom Mond, die Alain mit den jeweiligen Kameras und einem speziellen Teleskop schießt. Toll! Anschließend dann warme Getränke und man kann seine Fragen über alles stellen, was man schon immer von einem Astronomen wissen wollte. Also eine absolut coole Tour!!!
    Und auch für den nächsten Tag steht Aktivität auf dem Plan. Das Valle de la Luna oder Moon-Valley (klick) kann man entweder schnöde mit einer Tour besuchen oder sich auf’s Fahrrad schwingen und die 15km dahin selbst zurücklegen. Es wird natürlich das Fahrrad – was ich auf dem Hinweg ab und an verfluche… Es ist windig und zwar gegenwindig! Da kämpft man schon ordentlich und einzig der Gedanke an den leichteren Rückweg tröstet etwas darüber hinweg! Aber die Gegend ist super und trägt den Namen mit Recht! So stellt man sich das auf dem Mond vor. Viele Felsen, Sand, trocken. Es gibt einen Canyon, den man erkundet und auch ein Stück unterirdisch zurücklegen kann. Zum Glück ist die Lampe dabei und ich eher kompakt gebaut. Da wird’s schon recht eng stellenweise.
    Weiter des Wegs dann die Riesendüne und ein Aussichtspunkt, von dem aus sich die ganze Umgebung betrachten lässt. Ein unglaublicher An- und Ausblick! Sehr bizarre Strukturen, Farben und Formationen! Leider etwas getrübt von den Touristenmassen, die jetzt von den Touren hierher gekarrt werden und sich wie Ameisen ausbreiten, ihr Selfi-Sticks umherschwenken und einfach laut sind 🙁 . Man versucht auszuweichen, andere Stellen zu suchen, aber nach einer Weile dann Aufgabe und Rückzug! Nicht wirklich schlimm, weil man ja alles gesehen hat, aber trotzdem irgendwie doof bzw. Schade. Und auf dem Weg zurück zum Bike bin ich dann einen Moment unaufmerksam und in Gedanken versunken, schaue nicht auf den Weg und ZACK – umgeknickt und der Knöchel schmerzt! So ein Sch***!!! Naja, muss jetzt gehen und vor allem auf dem Fahrrad zurück. Der Wind ist diesmal im Rücken, das macht es etwas einfacher. Im Hostel dann die Selbst-Diagnose: Ordentliche Schwellung, Bewegung sehr eingeschränkt, aber wohl nix ernsteres. Voltaren und Schmerztabletten und dann mal schauen… (Stand jetzt: die Schwellung ist schon etwas zurückgegangen, ich kann auftreten ohne Schmerzen – es bessert sich 😉 ). Hätte auch noch schlimmer kommen können – blöd ist’s trotzdem! Nunja…

    San Pedro & Valle de la Luna:

    Ja, aktuell bin ich schon wieder 1200km weiter und in 2 Wochen steig ich in den Flieger nach Neuseeland und lasse Südamerika hinter mir. Ein neuer Kontinent wartet darauf entdeckt zu werden und dort bin ich sogar mit Leuten aus der Heimat unterwegs, worauf ich mich sehr sehr freue! Ganz besonders, weil Andi – ein guter Freund aus DD – dann für die nächsten Monate mit mir zusammen nach Fiji, Australien und Asien reisen wird! Das wird super 😀 .
    Aber vorher genieß ich noch die letzten knapp 14 Tage und 3 Stationen hier in Chile. Mehr davon, wie anders das alles sein kann und ein kleines südamerikanisches Fazit dann beim nächsten Mal! Bis dahin lasst es euch gut gehen, bleibt gesund und viele Grüße aus Chile!

    Ciao Ciao,
    K


    Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

    1. Ronald Körner

      Servus Kai!
      Habe deinen Reisebericht schon mit
      Spannung erwartet.
      War wieder toll zu lesen.
      Wünsche dir noch viele Abenteuer
      und eine schöne Zeit.
      Bleibe natürlich am Ball.
      Gruß Ronald.

      1. K

        Hey!
        Wieder Danke – Freut mich 🙂 . Nächste Meldung gibt’s dann wahrscheinlich aus Santiago de Chile 😉 .
        VG K

    2. Hallo Kai,
      erst mal Deinen Bericht wirken lassen………! Wie immer sehr gut und informativ. Tolle Bilder von einer
      einmaligen Landschaft.
      Auf zu neuen „Ufern“ mit tollen Erlebnissen und allen guten Wünschen von uns.
      Sind sehr gespannt.
      Liebe Grüße von
      P.u.B.

      1. K

        Hey ihr!
        Freu mich wie immer über euer Feedback und dass es euch so gut gefällt. Denk die Bilder sind wirklich nah dran an dem, wie es dort zu erleben war! Einmalig!
        Ja und genau – auf zu neuen Ufern 🙂 … Hier in Chile ist’s auch toll und irgendwie ganz anders (in Kürze mehr dazu!). Und auf dem nächsten Kontinent wird’s wieder anders und immer spannend bleiben!

        VG an euch,
        K

    3. Helmut und Eliabeth

      Hallo Kai,
      wieder ganz tolle Bilder. Können uns gut vorstellen, dass man oft sprachlos und überwältigt ist von dieser Landschaft.
      Hoffen, dass dein Fuß wieder voll einsatzfähig ist, für all die kommenden Luftsprüche!!!!

      Liebe Grüße

      1. K

        Hello!
        Vielen Dank 😉 War wirklich alles ziemlich großartig da!
        Und ja, der Fuß ist wieder besser – noch nicht wieder bei 100% – aber alles geht schmerzfrei und problemlos!

        VG nach Hause!

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