Tag 207 – und Zack die 200er Marke übersprungen! Das merkt man ja fast gar nicht und macht dann bisschen große Augen, wenn man die Zahl sieht. In einer Woche erreicht die Reisezeit 7 Monate und der Rest schwindet auf nicht mehr ganz 4 1/2. Aber Trübsal blasen is nicht – oder noch nicht?! Naja, es gilt zu genießen, zu erleben, zu entdecken. Hier geht das ganz toll und hervorragend, auch wenn wieder mehr los ist überall und mancherorts scheinbar das Chaos die Ordnung übersteigt. Landestypisch eben. Aber alles wird überdeckt von der Freundlichkeit der Leute, die – bezogen auf meine bisherigen Erfahrungen – ganz ganz oben angesiedelt ist! Und sowas mag ich 🙂 .
Willkommen auf Bali
05. März. Aufsetzen auf der Landebahn. Ein paar Minuten vorher hab ich die Inseln schon vom Fenster aus beobachtet, mit den riesigen Vulkanen, Wolken und dem hellblauen Wasser drumherum. Ein schöner Ort. Und alles so grün 🙂 . Dann geht’s zur Einreise, Gepäckband, Zoll. Routine mittlerweile und problemlos zu absolvieren. Bis hierher also normal. Dann kommt man in die Halle und die Taxifahrer fallen über einen her. Gut, hatte ich vorher gelesen und auch was der normale Preis ist, um von hier zu meinem Hostel zu kommen, aber trotzdem „überwältigend“. Die ersten Zahlen die ich höre sind 250.000 Rupia (umgerechnet 17,50€). Da muss man schon ein lautes Lachen unterdrücken! Weiterlaufen, raus, weiter und weiter. Dann höre ich 120.000, 100.000. Nach 5min Verhandlung fahre ich für 75.000. Ist okay – normal sind 50.000 – 70.000. Aber angeblich ruiniere ich grad den Taxifahrer und seine Familie 😉 . Aber nachdem der Deal gemacht ist, schalten die Leute sofort um und ihre Freundlichkeit kommt durch. Man erhält Tipps, wird ausgefragt und unterhält sich wie mit einem Freund. Kontrast pur und trotzdem normal! Er setzt mich ab und ich laufe zielstrebig in eine Richtung, in der ich das Hostel vermute. Aber bei den unzähligen schmalen Gassen, durch den auch diverse Mopedfahrer hupend zischen, ist’s schwieriger als angenommen. Als ich das 3 Mal an einer älteren Frau vorbeilaufe, sieht sie mein Elend und hilft freiwillig als Fremdenführer aus. „You looked lost.“ bekomme ich als Begründung für ihre spontane Hilfe als Antwort.
Im Hostel dann die gleiche Herzlichkeit, die einen übermannt. Daran muss man sich auch erstmal gewöhnen 😀 . Butu, die am Tag mehr lächelt als nicht, zeigt mir das Dorm und die Anlage. Es gibt auch einen Pool, was bei den tropischen Temperaturen von 32°C und hoher Luftfeuchtigkeit ein wohltuendes Plus darstellt. Die anderen Gäste sind auch super kommunikativ, cool und ziemlich gemischt. Mit Justin aus NZ – Pilot hier für eine kleine Airline und Ally und Ryan aus UK freunde ich mich sofort an. Eine Wellenlänge eben… Dann noch bisschen Wasser und notwendiges besorgen. Da offenbart sich auch gleich die tolle Lage des Hostels. Die Gassen führen westlich und östlich zu größeren Straßen, die schon eher chaotisch und verkehrsreich sind. Touristisch ist’s, mit vielen Läden für Schals, Souvenirs und Schnickschnack. Alle 5m hört man ein „Massage?“, „Moped?“, „***“, … und lehnt danken ab 😉 . Ein Markt finde ich dennoch schnell und verschwinde wieder in die Oase des Hostels, dass passender Weise „The Island“ heißt. Essen, schwatzen, ein paar Bier – das ist der Ausklang des Tages. Für den ersten Tag doch ganz nett!
Die nächsten Tage sind eher ereignisarm, was daran liegt, dass ich ja zum einen auf Schubi (Nachbar und Freund) warte, der am 08.03. spät abends landet, und zum anderen daran, das mir der Touritrubel etwas zu viel ist. Dazu kommt, dass ich mir natürlich ein paar Aktivitäten aufhebe, bis Schubi da ist. Macht aber nix. Hier hält man’s schon aus – vom allem am Pool 😀 und wenn man ein 12er Dorm Room für sich allein hat! Auch ein kleines Kaffee mit leckerem Kuchen ist schnell ausgemacht. Ip heißt der Besitzer und ist ein netter Gesprächspartner. Genau wie die Leute im Hostel, ob Gäste oder Angestellte. Ich lehre ein paar Worte Bahasa – die lokale Sprache hier – bei deren Anwendung sich die Einheimischen noch mehr freuen als eh schon. Auch ein lokales Restaurant finde ich am Weg, wo es typische lokale Küche gibt, und mein super leckeres und äußerst sättigendes Abendessen umgerechnet 1,50€ kostet! UNGLAUBLICH!
Dann kommt der 08.03. Ich besorge ein paar Früchte und verschiedene andere Sachen. Denn: morgen ist Nyepi (klick). Das ist DER hinduistische Feiertag überhaupt und gleichzeitig sowas wie Neujahr. Mein drittes auf der Reise bisher 😀 . Es wird auch als „Silent day“ bezeichnet, weil heute mit großem TamTam, Umzug und allem die bösen Geister von der Insel vertrieben werden. Am Nyepi Day selbst ist dann alles still, niemand darf raus oder auf die Straße, es gibt kein Licht oder Feuer. Sogar Flughafen und Krankenhaus werden geschlossen. Aber Schubis Flieger kommt noch rechtzeitig an. Also schaue ich mir die Parade an, bei der riesige Figuren von zahlreichen Leuten durch die Straßen getragen werden. Es ist laut, viel Musik überall und Fackeln leuchten wohin man schaut. Ab und an machen die tief hängenden Stromleitungen Probleme, aber die gebückt gehenden Träger meistern das hervorragend! Dann werden die Straßen gesperrt, was meinen Weg zum Flughafen – wo ich Schubi abholen will – etwas verkompliziert. Aber der Mopedfahrer, auf dessen Sozius ich durch die Nacht brause, kennt jede Gasse hier. Außerdem sind Fußwege sind eigentlich auch Straßen und ja nicht gesperrt. Und so komme ich überpünktlich an und bedanke mich überschwänglich beim Chauffeur. In der Halle dann warten auf die Passagiere. Neben mir steht Angun, Fahrer für eins der Resorts im Ort. Auf seinem Schild stehen 2 unverkennbar deutsche Namen und ich frage, ob er die Leute erkennt, weil er ja so viele verschiedene Nationen befördert. „Off course – no problem. Very easy for me!“ sagt er. Ich bin skeptisch aber gespannt. Dann reißt er sein Schild in die Höhe und mein Blick geht zur Tür, durch die die ankommenden Fluggäste spazieren. Ich sehe nur einen dunkelhäutigen, ganz in weiß gekleideten, äußerst eleganten Qatari. Verwirrt schaue ich Angun wieder an, der sich vor Lachen kaum noch halten kann. Was für ein in Spaßvogel 😀 .
Dann ist Schubi da. Ich verabschiede mich von Angun, wünsche einen schönen Nyepi Day und begrüße den Nachbarn. Ganz toll und fetzig, sich hier zu treffen und miteinander 2 1/2 Wochen bisschen zu reisen. Hab mich sehr drauf gefreut! Aber jetzt erstmal zum Hostel. Schnell ist ein Taxifahrer gefunden, der auch bald Feierabend machen will und uns für einen guten Preis fährt. Wenn man einmal weiß wie’s läuft 😉 . Im der Herberge dann noch ein Bier und ein paar Geschichten, bevor wir beide erschöpft ins Bett fallen. Es kann ja ausgeschlafen werden, was wir auch machen und den Tag entspannt am Pool verbringen. Schubi kann ankommen, den Jetlag verarbeiten und sich akklimatisieren. Der Tag ist also perfekt!
Anderntags leihen wir dann einen Roller aus und machen uns nach einem heftigen Regenschauer, die es hier fast pünktlich mittags und nachmittags gibt, auf den Weg nach Tanah Lot (klick). Der hinduistische Tempel steht am Meer und ist trockenen Fußes nur bei Ebbe zu erreichen. Auf jeden Fall einen Ausflug wert! Ich fahre und passe mich schnell den lokalen „Verkehrsregeln“ an. Schubi hinten braucht etwas länger. Aber das Chaos der Stadt liegt schnell hinter uns und es wird etwas ruhiger. Reisfelder säumen den Weg, also halten wir mal hier und da um einen Kaffee zu trinken oder nur Fotos zu machen. Am Tempel ist dann schon viel los, aber weniger als ich dachte. Imposant ist die Anlage auf jeden Fall! Das Bauwerk so vor dem Meer zu sehen und die ganzen Details der Verzierung und des Schmucks – sehr toll! Wir laufen umher, halten Bilder fest, genießen die Szenerie und den Sonnenuntergang. Auch ein Foto mit Schlange wird gemacht 🙂 . Ein lohnenswerter Besuch kann man sagen!
Auf dem Rückweg passiert dann noch das, was man ganz viel hört von Leuten, die hier per Roller unterwegs sind. Ein Rollerfahrer neben uns bedeutet uns anzuhalten – Polizei. Ich weiß in dem Moment schon, wo das enden wird und überschlage, wie viel Geld in meinem Portemonnaie ist. In der dunkelsten Ecke kommen wir zum stehen und der Beamte versteht erst nicht, dass ich durchaus einen internationalen Führerschein habe. Die Strafe wäre wohl 1.000.000 Rupia (knapp 90€). Ich wedle mit dem Dokument. Er nimmt es in Augenschein – alles gut. Nun ist der Grund des Anhaltens plötzlich ein anderer. Ich bin beim überholen wohl über die Mittellinie gefahren. Dazu muss man sagen: a) Es gibt keine Mittellinie und b) Wenn man eine Mitte der Straße annimmt, fährt hier jeder wo er will. Die Strafe: wieder 1.000.000. Ich zücke meine Börse und zeige meine 90.000. „That’s all I have, sorry.“ Grummeln, Murmeln. Ich solle Geld von meinem Freund borgen, bestimmt der Mann. Nach kurzer Konversation auf deutsch zeigt Schubi seine leeren Taschen – perfekt 🙂 . Als ich zurückgehe winkt der Ordnungshüter schon „Okay, okay. Go, go.“. So läuft das hier. Nicht so toll, aber 90.000 ist kein schlechter Schnitt, wie ich später erfahre 🙂 .
Am Abend vor dem Nyepi Day:
Legian – Nyepi – Tanah Lot:
Ubud – Affengeil
Am 11.03. geht’s dann weiter nach Ubud. Dort soll es tolle Reisfelder geben, durch die man laufen kann, einen Vulkan und den Affenwald. Wir sind gespannt und verabschieden uns von Legian, den netten Leuten im Hostel und düsen mit dem Shuttle Bus nach Norden. Die Fahrt ist kurzweilig und führt etwas über Land. Eine angenehme Abwechslung zum chaotischen Stadttreiben. In Ubud selbst ist’s dann weniger touristisch als in Legian, aber auch nicht super ruhig. Eine angenehme Mischung würde ich sagen. Eher unaufdringlicher. Und da die Taxifahrer am Ankunftspunkt eher matt und Unwillens sind, über den Fahrpreis zu verhandeln, laufen wir die ca. 1,5km zum Hostel. In der Sonne kann das schon anstrengend sein! Wir aber wissen, auch diese Unterkunft hat einen Pool 😀 . So hat man ein Ziel vor Augen beim Marsch und freut sich bei der Ankunft um so mehr! Eine Familie führt das „Puji“, in dem wir einen Bungalow gemietet haben. Fast schon luxuriös für meine Verhältnisse muss ich gestehen! Es gibt Klimaanlage, Ventilator, Kühlschrank, eigenes Bad und besagten Pool, der 5m von unserer Terrasse entfernt ist und von dem man aus auf ein kleines Reisfeld schaut. Freundliche Belegschaft und nette Leute in der Herberge hat’s auch. WAS WILL MAN NOCH MEHR?!
Wir erfrischen uns, lassen uns nieder und entspannen etwas bevor es am Abend auf Restaurantsuche geht. Im Internetz habe ich ein Lokal – das „Fair Warung Balé“ – gefunden, das eigentlich eine Stiftung ist. Die Einnahmen der Gäste fließen zu 70% dahin und werden für die Krankenversorgung von Kindern und Erwachsenen verwendet. Im Moment bauen sie ein Hospital. Großartiges Konzept und essen muss oder will man ja eh, also warum nicht auch gleich was Gutes tun dabei?! Und die Preise sind niedrig (ich hätte angesichts der Idee dahinter sogar gern mehr bezahlt), das Essen herausragend und die Atmosphäre sehr locker und cool. Die Angestellten machen Späße und den Besuch, dadurch, dass sie so gut drauf sind, zu einem tollen Abend. Hier kommen wir definitiv wieder her!
Am nächsten Tag steht aber erstmal der Monkey Forrest auf dem Programm. Selbiger liegt nur ca. 20 Gehminuten entfernt und ist eine Art kleines Reservat voll von Affen. Und schon am Eingang sehen wir die Tiere auf Mopeds sitzen, herumlaufen und Quatsch machen. Scheu sind sie nicht, da gewöhnt an die Besucher. Auf der Tafel am Eingang stehen ein paar Regeln, die man beachten sollte. Wir packen alle Sachen in den Rucksack und machen die Taschen leer. Denn einen kleinen Primaten, der mit meiner Geldbörse oder dem Pass auf einem Baum sitzt und alles in Einzelteile zerlegt, finde ich bestimmt nicht mehr sooooo lustig. Gute Entscheidung. Schon nach 1 Minute sehen wir die ersten Äffchen. Manche klein und etwas scheu, andere groß und respekteinflößend, wieder andere lethargisch und schläfrig. Ein Riesenspaß ist das, Fotos zu schließen und die Szenerien zu beobachten. Meist sind die Tierchen mit sich selbst beschäftigt und gehen ihrem Tagwerk nach: Lausen, fressen, kleine territoriale Auseinandersetzungen, spielen. Affengeil 🙂 . Natürlich sind sie auch interessiert an den Besuchern wie uns, könnte ja die ein oder andere Banane abfallen… Ja, und dann klettern auch auf uns die ersten Affen herum, zuckersüß sind die und auch frech. Schnell wird mal hier und da in die Hosentasche gegriffen – leider nix zu holen. Man muss einfach ruhig bleiben und dann ist auch alles gut. Andere Leute sind da teilweise schreckhafter, was einerseits zu Belustigung – andererseits zu etwas Aufregung führt. Aber es ist nie gefährlich oder so! Nach ca. 3h haben wir so viele Fotos gemacht und Äffchen kennengelernt, dass wir mit dickem Grinsen im Gesicht zum Hostel zurücklaufen. Dort buchen wir noch eine Trekking-Tour auf den Vulkan „Mount Batur“ (klick) für den nächsten Morgen bzw. die kommende Nacht, wo man sich vom Gipfel aus den Sonnenaufgang anschauen kann. Dann runterkommen und den Tag gemütlich ausklingen lassen.
Ich kann dann nicht wirklich schlafen – wahrscheinlich ist der Kopf zu voll – und beschließe um 00:45 Uhr aufzustehen. Der Wecker würde eh in einer halben bis Dreiviertelstunde klingeln. Unsere Tour startet um 02:00 Uhr. Also sitze ich auf der Terrasse und genieße die Ruhe, die Nacht und hänge bei etwas Musik meinen Gedanken nach. Dann gibt’s einen starken indonesischen Kaffee, der übrigens hervorragend schmeckt, und einen wachrüttelt! Auf der Fahrt zum Ausgangspunkt des Aufstiegs fallen mir trotzdem kurz die Augen zu.
Unser Guide ist ein 19 Jahre junges Mädchen und heißt Sunari. Taschenlampen werden verteilt und dann geht’s auch schon los. Mit uns wollen noch viele andere hinauf, was ich in der Masse jetzt so nicht erwartet habe. Ziemlich voll ist’s auf den Pfaden und in der Dunkelheit ziehen sich die Lichter der Lampen wie lange Würmer den Vulkan hinauf. Wir laufen Sunari hinterher, die wissen will, ob wir schnell oder langsam gehen wollen. Gern schnell – was auch sofort umgesetzt wird. Die kleine, leichte Dame hüpft von Fels zu Fels und scheint den Berg hinauf zu fliegen. Es wird steiler, anspruchsvoller, aber nicht zu anstrengend – jedenfalls für mich. Schubi keucht etwas. Aber klar – macht er ja auch nicht so oft wie ich vielleicht in letzter Zeit. Hier und da müssen wir warten, weil sich ein Stau gebildet hat. Manche Leute kraxeln ja auch in FlipFlops hier hoch. Da schüttel‘ ich immer nur den Kopf! Auf 1717m dann ein Stopp. Wir könnten hier bleiben oder ganz nach oben zum Kraterrand gehen. Wir wollen ganz nach oben, was nochmal ca. 20min Aufstieg bedeutet. Das schaffen wir jetzt auch noch und kommen glücklich, verschwitzt und ausgepowert an. Schnell ein paar Sachen wechseln, etwas frühstücken und dann warten auf die Sonne, die sich durch ein paar Wolken kämpfen muss. Tolle Aussicht auf den See vor uns und den Berg gegenüber. Und mit jeder Minute verändert sich das Licht und die Färbung. Ein einzigartiges Schauspiel und eine besondere Atmosphäre! Da sagen wieder Bilder mehr als ich hier schreiben könnte. Dann laufen wir noch um den Krater herum, sehen die „Hot-Steams“, wo der heiße Dampf aus dem Gestein kommt, genießen einfach die Aussicht. Der Abstieg ist dann auch technisch anspruchsvoll, geht aber natürlich schneller! Immer wieder geht der Blick zurück zum Vulkan. Am Bus bedanken wir uns bei Sunari, die ihren Job wirklich spitzenmäßig gemacht hat. Sie führt übrigens fast täglich Leute hier hoch. Einen Tag in der Woche hat sie frei. Macht ihr aber großen Spaß 🙂 . Im Bus schlafen dann alle recht schnell ein – ich auch und der restliche Tag dient der Erholung am Pool. Ein Nickerchen hier und da ist drin, bevor wir am Abend Essen gehen – diesmal in einem sehr kleinen Familienrestaurant. Wieder schmeckt es unbeschreiblich gut. Wieder überschüttet man uns mit Freundlich-, Gastlich-, Herzlichkeit. Ein ganz toller Tag!
Bevor wir abreisen nach Gili Air, eine der kleinen Inseln vor Lombok, wollen wir auch noch einige Reisfelder besuchen. Da der Nachmittag dafür besser geeignet ist (schöneres Licht und so), organisieren wir erstmal die Weiterreise. Auch etwas Zeit um mit anderen Gästen zu reden bleibt. Und auch für den Pool. Natürlich 😉 . Als wir später losspazieren und ich dann das erst Bild machen will, Schrecksekunde! Die Kamera will das Bild nicht speichern. Alle Versuche und Kniffe laufen ins Leere. Frust! Scheinbar funktioniert der Lesevorgang (Anschauen der Bilder), das Schreiben neuer Fotos auf die Karte aber nicht. Zum Glück habe ich am Abend vorher alle Bilder gesichert. Das beruhigt. Also zurück und etwas Troubleshooting im Hostel. Fazit: Die Bilder sind alle noch vorhanden, die Karte aber scheinbar defekt. Nichts will sie zur korrekten Arbeit bewegen. Ich hab vorausschauend noch 2 kleine Speichermedien dabei, die ich erstmal nutzen kann, bevor ich mir wahrscheinlich in Yogyakarta oder Kuala Lumpur eine neue kaufen werde. Durchatmen. Backups sind eben doch was tolles 😉 .
Zurück in den Reisfeldern überträgt sich schnell wieder die Ruhe und Entspanntheit des Ortes. Grün stehen die Pflanzen in Reih und Glied in ihren Wasserbädern. Ein toller Anblick. Hier und da werden auch Felder gerade neu bestellt oder vorbereitet. Die Leute schauen von ihrer Arbeit auf, winken und lachen uns an. Fotos? Sehr gern! Zwischen den Feldern stehen teils einfache Hütten, in denen die Besitzer wohnen und ein paar Sachen verkaufen. Aber auch schicke Luxusbungalows mit Pool und allem Schnickschnack sieht man hier. Kontrast pur – wiedermal! Wir finden ein kleines Café, welches Teil einer „Organic Farm“ ist und lassen uns nieder um der Sonne ein paar Minuten zu entfliehen. Einen Kaffee gibt’s und leckere Süßspeisen: Rohschokolade im Sesammantel 😛 ! Der Blick schweift über den Reis zum Horizont, wo die Wolken einige Berge einhüllen. Langsam geht die Sonne unter und wir machen uns auf den Rückweg. Sehr sehr schön diese Gegend!
Abends dann ein letzter Besuch im Restaurant der Guten Taten und wir werden schon fast wie Stammgäste begrüßt. Lauren (Kanadierin), die wir im Hostel kennengelernt haben, ist auch mit und völlig begeistert. Sie will die kommenden Tage wiederkommen und auch Freunde herbringen. So funktioniert das hier. Die Leute, die hier arbeiten, freuen sich über unsere Komplimente und den Zuspruch! Der ist meiner Meinung aber äußerst gerechtfertigt. Wir sitzen etwas länger also sonst, reden noch etwas mit dem „Besitzer“, wenn man das so nennen will, und hören interessante Einzelheiten. Respekt für die Arbeit und das enorme Engagement! Zu Hause dann noch ein letztes Bier auf der Terrasse. Abschied nehmen von Ubud!
Ubud – Monkey Forrest – Mt. Batur – Reisfelder:
Gili Air – Paradies
Am 15.03. sitzen wir dann gegen 11 Uhr im Minibus und rollen Richtung Padang Bai, wo die Boote zu den Gili Inseln und Lombok ablegen. Die Fahrt ist nicht lang, die Ankunft dafür ein großer Kontrast zu den letzten Tagen. Es ist hektisch, viele Touristen stehen in der Gegend rum, warten. Ein lautes Durcheinander. Dazwischen Händler, die einem Bier, Sonnenbrillen, Tücher oder sonst was anbieten und sich auch beim zweiten, dritten Ablehnen nicht gleich trollen. Naja. Muss man jetzt durch. Den Fahrer nicht aus den Augen verlieren und die Tickets abgreifen. Dann suchen wir uns einen etwas ruhigeren Punkt und warten, dass das Boot fertig ist. Dauert ein bisschen, aber letztlich finden wir uns im Boot wieder, unser Gepäck verstaut auf dem Dach. Es ist heiß, weil die Klima natürlich nicht funktioniert, man könnte aber kalte Getränke kaufen… Klar 😉 . Wir dösen etwas und versuchen die Zeit rum zu bekommen. Der Dieselgeruch macht’s etwas schwieriger ^^ . Aber nach ca. 2h kommen wir auf Gili Air (klick) an.
Die Insel ist die kleinste der 3 Gilis und eher ruhig. Keine großen Partys alá Ibiza oder Malle, aber immer noch genug los um Spaß zu haben. Genau richtig also um ein paar entspannte Tage am Wasser zu verbringen! Unsere Unterkunft ist auch fußläufig erreichbar – die Insel ist ja auch nich so riesig! Wir checken ein, sind aber nicht wirklich zufrieden. Es gibt direkt da keinen richtigen Strand und hier im Norden der Insel sind auch einige Ressorts, laute Bars, „Rummelmusik“. Wir gehen erstmal ein Stück, finden ein tolles Restaurant und essen uns satt. Zurück im Bungalow dann die Idee am nächsten Tag nochmal umzuziehen – eher auf die westliche Seite, wo es ruhiger ist. Gesagt, getan! Und der Unterschied könnte größer nicht sein. Das „Adinda“, unsere neue Bleibe, besteht nur aus 5 Bungalows für max. 10 Leute und wird von einer Familie geführt. Ringsum ist Weide, wo Kühe grasen und auch der Strand und die kleinen „Hütten“ dort machen einen sehr schönen Eindruck! Perfekt! Hier bleiben wir. Und das Beste ist: Auch Tobi und Claudi, unterwegs in der Welt seit Ende Dezember letzten Jahres, die ich ja schon in Singapur für einen Abend getroffen hab, kommen hier her. Wir hatte kurz Kontakt und die beiden haben auch Gili Air angesteuert. Wir steigen also nach kurzer online-Abstimmung alle hier ab. Schon cool, so ein Wiedersehen irgendwo auf der Welt! Fühlt sich alles ein bisschen wie zu Hause an 🙂 .
Natürlich ist die Freude groß und Begrüßung herzlich, als die beiden hereinspazieren! Es gibt viel zu erzählen und hier ist ein guter Ort dafür. Keine Hektik, kein Stress – die Definition von Ruhe und Gelassenheit! So kann man die Tage beschreiben, die wir hier verbringen. Mal nur am Strand rumhängen und nichts machen? Kein Problem! Es wird viel gelacht und neue oder alte Geschichten ausgepackt! Ab und an ins Wasser, was aber eher einem heißen Bad als einer Abkühlung gleichkommt. Dafür ist’s kristallklar. Spaziergänge über die Insel zu einem Café und abends ins Restaurant oder einfach hier bleiben und am Strand Essen und den Sonnenuntergang bestaunen. Es sieht aus, als würde der Himmel brennen, mit Farben von schwarz und dunkelblau über türkis, vanille und orange zu blutrot. Das Paradies könnte wohl nicht mit mehr aufwarten, denk ich! Deshalb beschließen wir auch Lombok sausen zu lassen und hier 2 Tage dran zu hängen. Warum gehen, wenn es doch so schön ist?
Gili Air:
Es ist also mehr als nur „auszuhalten“ hier in Indonesien… Welch Überraschung 😉 ! Das sind so die Tage die man unendlich genießt und einfach nur aufsaugt und da ist. Ein Lächeln der Leute hier, ein Winken von vorbeilaufenden Kindern, ein „Muh“ der Kühe vor dem Bungalow, das Rauschen vom Meer. Das alles macht es perfekt. Momente und Augenblicke, die eindrucksvoller nicht sein könnten. Bilder für immer! Jeden Morgen sitz ich ein paar Minuten auf der Terrasse und höre Musik, lass‘ meinen Gedanken freien Lauf…
Ein bisschen bleiben wir noch bevor es am Montag zusammen mit Tobi und Claudi zurück nach Bali geht. Am 23.03. fliegen sie weiter und Schubi wieder nach Hause. Ich bleibe noch, will nach Yogyakarta auf Java. Auch da bekomm ich Besuch 🙂 und freu mich schon sehr drauf! Bis dahin schnorcheln wir noch bisschen mit Schildkröten und Fischen, genießen das Essen und die Zeit hier! Macht’s gut und bis zum nächsten Mal!
Ciao,
K
Hallo Kai,
soeben Deinen tollen Reisebericht verinnerlicht.Wie immer super.
Mit guten Freunden zusammen all das zu erleben, ist sicherlich besonders schön.
Tolle Bilder.
Wir wünschen Dir schon jetzt ein Frohes Osterfest, wo immer Du Dich auch aufhalten wirst.
Alles Gute.
P. u. B.
Hallo zurück!
Danke Danke – ist wirklich toll hier und macht Spaß. Auch „nur“ am Strand liegen ist eine tagesfüllende Beschäftigung 😉 .
Euch auch ein schönes Ostern und viel Spaß!
VG von Gili,
K
Hallo Kai,
war wieder ein schöner Reisebericht.
Wünsche dir noch eine spannende
und friedliche Zeit.
Also dann alles Gute und ein frohes Ostern
aus Großpostwitz von
Ronald&Petra.
Hallo und vielen Dank.
Friedlich ist’s hier tatsächlich. Euch auch ein schönes Osterfest und ein paar entspannte Tage!
VG aus Bali,
K
Hallo Genießer,
ganz wunderschöne Bilder und Berichte. Schön, dass du so beeindruckende Momente mit Freunden erleben kannst. so wird das Erinnern in Dresden perfekt.
sei lieb gegrüßt
H + E
Hey!
Vielen Dank euch 🙂 . War wirklich eins der Highlights und voll mit so vielen tollen Augenblicken! Da erinnert man sich dann gern 😉 .
Ciao & VG,
K