Berge, Panama-City, Karibik-Paradies und zurück

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Hey!

Tag 50 ist heute. Die Zeit fliegt! 7 Wochen unterwegs… Man! Ja und in den letzten Tagen ist so einiges passiert und ich hab viel gesehen und erlebt (wieder anklicken um schnell direkt zum Kapitel zu springen wenn man mag).

Und heut mal wieder Musik dazu – weil’s passt!

  • Zurück in den Bergen – El Valle De Antón
  • Panama-City – die Erste
  • Paradies, echt jetzt! San Blas Island
  • Panama-City – die Zweite – Casco Viejo
  • Fazit
  • Zurück in den Bergen – El Valle De Antón
    Ja, von Bocas Del Toro geht’s für mich weiter Richtung Osten – viele Kilometer zurücklegen. Vorankommen. Ziel ist El Valle De Antón – ein kleines Dorf / Städtchen in den Bergen, ca. 2,5h vor Panama-City. Nochmal etwas Ruhe erleben, vor dem Treiben der großen Stadt.
    Ich stehe also zeitig auf, frühstücke kurz die üblichen Pancakes, eilig den Kaffee hinkippen, dann los. Das Wassertaxi bringt mich in einer halben Stunde zurück ans Festland nach Almirante, da in den „Chicken-Bus“ – wieder mit lauter Musik und in 4h nach David. Dort schnell die Abfahrten nach Panama-City checken – diesmal ein großer Reisebus, der es komfort-mäßig ohne Probleme mit der Busniness-Class bei Lufthasa aufnehmen kann! 7h Fahrt bis an den Abzweig nach El Valle und ich hab wahnsinnig Glück, dass 5min nachdem ich im Dunkeln, in der Pampa, allein und mit einem etwas mulmigem Gefühl da ausgestiegen bin, der letzte Bus kommt. Nochmal 50min bergauf und mit Bumsmusik… Aber endlich da. 14h unterwegs.
    Aber es hat sich gelohnt! Das Bodhi-Hostel (klick) ist super klasse (jedes Bett hat eigenen Stromanschluss, Licht, Ventilator und einen Vorhang). Fast schon Luxus. Der Besitzer (Allan) ist Asiate, was den Namen und das Ambiente erklärt! 🙂 Er ist selbst viel gereist und hat seine Erfahrungen halt einfließen lassen, spricht nebenher fließend Spanisch, Englisch, Mandarin und Kantonesisch – mit 26 Jahren… Unglaublich! Im Hostel sind alle sehr zuvorkommend, lächeln und helfen immer gern! Die hiesigen Leute sind ebenfalls freundlich, wenn auch anfangs – wie immer – den Gringos gegenüber reserviert. Kenn ich jetzt schon. Ist okay.
    Die nächsten Tage erkunde ich den kleinen Ort, entspanne mal und genieße die Ruhe in den Bergen. Alles ist etwas langsamer, frei von Hektik oder Aufgeregtheit. Ich gehe sogar mal zum Bart schneiden! 😉 Etwas kurz, aber immerhin! Aber es gibt noch eine Menge mehr zu sehen und zu erleben in der Umgebung, u.a. ein Schmetterlingshaus, einen Zoo (der mich etwas deprimiert hat, ob der teils kleinen Käfige der Tiere und den ich nach 30min wieder verlassen musste), Wasserfälle, heiße Quellen und viele Berge, die erwandert werden können.
    Zusammen mit ein paar anderen Leuten aus dem Hostel, einem Voluntär und Oreo (das ist der Hostel-Hund und heiß so, weil er schwarz-weiß-schwarz ist 😀 ) mache ich mich einen Tag auf zum „La India Dormida“, einem Berg mit Legende (klick). Der Aufstieg läuft gut – auch wenn es schon anstrengend ist. Je höher man kommt, desto angenehmer wird das Wetter. Es wird kühler und windiger… Nach ca. 1,5h oben angekommen, ist die Aussicht toll. Grüne Hügel ringsumher und das Städtchen im Tal zu meinen Füßen. Ein toller Moment wenn man da so steht, und nicht’s mehr hört, außer dem Wind.
    Doch dann schlägt das Wetter um und ziemlich schnell ist die Sicht dahin. Wolken hüllen die Bergspitzen ein und wir sehen nun nicht mehr wirklich viel. Es wird für den Abstieg votiert und sich in Bewegung gesetzt. Doch bei dem Wetter – mittlerweile hat es angefangen ordentlich zu regnen – ist es mit dem Weg teils gar nicht so einfach… Wo entlang? Hier oder da? Rechts oder Links? Glücklicherweise haben wir ja Oreo dabei! Allan sagte mir vorher noch, dass der Hund der wohl beste Guide hier in den Bergen ist. Wenn man nicht weiter weiß, einfach ihm hinterher. Nun, das machen wir auch – manchmal etwas skeptisch, ob der Richtung und so, aber man muss Vertrauen haben! Auch als es dann wie aus Kannen gießt, alle klitschnass bis auf die Haut sind und sich der Weg hinab schon in einen mittleren Bach verwandelt hat. Und wir wurden nicht enttäuscht. Oreo führt uns sicher (er hat immer aufgepasst, dass auch ja niemand zurückbleibt) bis vor die Tür des Hostels. Ein so tolles Tier! Dafür gab’s dann auch ne Extraportion am Abend! 🙂
    Nach 4 Tagen (einem mehr als geplant 🙂 ) reise ich ab. Und traditionell wird auch von mir ein Bild mit einer Mini-Polaroid gemacht und an die Besucherwand geheftet. Ich hab mich sehr wohl hier gefühlt – gerade wegen der Leute im Hostel, der Atmosphäre und der Umgebung! Ein Highlight. Definitiv!

    El Valle De Anton / Bodhi Hostel:

    Panama-City – Klappe die Erste
    Von den Bergen geht’s also jetzt in die große Stadt nach Panama-City. Eine vergleichsweise kurze Fahrt von 2,5h – direkt und ohne Umsteigerei. Am großen Busbahnhof ist dann auch gleich Getümmel und die angeschlossene Einkaufspassage kündigt eine fast schon komplett andere Welt an. Alles ist recht sauber, schicker und teils vergleichbar mit Europa oder Amerika, dessen Einfuss hier eh stark zu spüren ist – auch wegen der vielen Touristen.
    Nach etwas verhandeln fahre ich mit dem Taxi für einen dann doch annehmbaren Preis zum Hostel in die Stadt. Das soll nur für 2 Nächte dienen, da ich dann weiter will. Also ist das auch nix besonderes und schon gar nicht mit dem letzten zu vergleichen. Aber es ist okay, mit hilfsbereitem, internationalem Personal. Die nähere Umgebung ist jetzt nicht so schick und glänzend, wie mein erster Eindruck am Busbahnhof. Eher einfach und die Sanierungswelle ist hier wohl noch nicht wirklich angekommen. Aber schon ein Abstecher Richtung Hafen und Wasser offenbart die Bilder von Panama-City, die man aus Reiseführern, Sendungen, usw. kennt. Wolkenkratzer großer Firmen ragen hoch hinaus, viele kleine und große Boote liegen im Hafen und ich habe zum ersten Mal wieder das Gefühl in einer Großstadt zu sein! Entlang der Marina ist es sehr schön und viele Jogger nutzen das Terrain für ihren Sport. Es gibt Wiesen (zwar gleich neben einer vierspurigen Straße, aber immerhin!) und es macht Spaß ein bisschen zu flanieren und den Gegensatz vom Meer einerseits und den hohen Bauten andererseits zu sehen.
    Zurück im Hostel arrangiere ich dann meine Tour. Ich will nach San Blas. Das ist keine einzelne Insel, sondern in Summe 365 (für jeden Tag im Jahr eine 😀 die von den Cuna (klick) bevölkert ist – einer indigenen Ethnie mit gesondertem Status in Panama! Die Inseln gelten als DAS PARADIES, wie man es sich vorstellt und es wohl auch auf den Covern der Hochglanz-Reisemagazine abgebildet ist. Ein „Must-See“ sozusagen! Ich will für 2 Nächte hin. Einerseits, weil es doch recht teuer ist, und andererseits, weil man im Paradies jetzt nicht mehr macht als schlafen, essen, am Strand liegen, baden und vielleicht schnorcheln. 🙂 Es wird also entspannt!

    Panama-Stadt:

    Paradies, echt jetzt! San Blas Island
    In aller Herrgottsfrühe – um 5:00 Uhr morgens – geht es los. Mit 2 weiteren Leuten aus meinem Hostel klettern wir in einen Jeep und fahren 1h aus der Stadt hinaus, bevor es für weitere 1,5h über eine hucklige Piste Richtung Norden und Karibikküste geht. Wir passieren Berge, Dörfer und einen Grenzposten. Dann kommt der Hafen, der seinen Namen eigentlich nicht verdient – jedenfalls nicht aus unserer Sicht. Am Ende des Waldes fließt einfach ein Fluss und mündet später ins Meer. Hier fahren die Boote zu den einzelnen Inseln ab. Wir warten kurz, gähnen vor uns hin und harren der Dinge. Dann beginnt der Trip ins Paradies. 🙂
    Nach 30min Bootsfahrt kommen wir auf Fanklin’s Island an. Winzig ist sie, mit nicht viel mehr als ein paar Strohhütten drauf. Ich bin in 3min drumherum gelaufen. 😀 Alles ist wirklich sehr einfach, aber auch vollkommen ausreichend! Es sind nicht viele Leute da und es ist in der Tat traumhaft! Hier schalte ich wirklich mal ab – wohl auch, weil es kein Netz oder andere Ablenkung gibt! Nur dasein, dem Meer zuhören, im kristallklaren Wasser baden und schnorcheln, am Strand liegen. Fertig!
    Man kann hier gut und tiefer in sich hinein hören – so kommt es mir zumindest vor. Nachts ist alles vollkommen ruhig, bis auf das Meeresrauschen. Und man sieht Sterne. So so viele! Und die Milchstraße! Ich glaube die Bilder sprechen für sich! 🙂

    San Blas – Franklin’s Island:

    Panama-City – Klappe die Zweite – Casco Viejo
    Es geht zurück in die Stadt. Einerseits ist das ganz schön – auf der anderen Seite denkt man natürlich auch darüber nach, was man von all dem, was es da gibt, wirklich braucht… Es ging ja jetzt die Tage auch mit weniger – viel weniger. Nunja.
    Zumindest habe ich mir ein anderes Hostel ausgesucht für meine letzten Tage in Panama. Es liegt in der Altstadt „Casco Viejo“ Panamas, wo es laut Reiseführer eher schick, teuer und kolonial „zugeht“. Dafür soll es sehr sehr schön hier sein, was ich gleich bei meiner Ankunft bestätigen kann! Mein Hostel ist eigentlich ein Hotel, mit einer Hostel-Etage und trotzdem vom Preis her noch okay, dafür aber mit ein paar Annehmlichkeiten ausgestattet, wie Klimaanlage, usw. Bei den Temperaturen in der Stadt ist das nicht zu unterschätzen. 😉
    Auch hier geht es eher ruhig zu, aber dafür ist der Ort voll mit sehenswerten Plätzen, engen Gassen und versteckten kleinen Dingen. Das ganze Viertel steckt mitten in einem Wandel und die Gentrifizierung ist im vollen Gang. Viele Häuser sind super schick hergerichtet, es gibt Restaurants und Bars, die ich mir auch zu Hause nicht leisten könnte, koloniale Villen und teure Autos. Es wird massiv investiert um alles herzurichten und in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Ein bisschen wie nach der Wende bei uns… Plätze, Kirchen, Museen, alles ist oder wird erneuert. Wirklich sehr schön und den Altstädten in manch deutscher Stadt sicherlich mindestens ebenbürtig! Und zwischen alldem, hier und da, finden sich Häuser, die noch unfertig sind. Teils Ruinen, Rohbauten, die nie fertig gestellt wurden, teils sehr einfache Häuser in denen die Leute wohnen, die schon lange vor all dem Geld da waren.
    Und man kann auf vielen Wänden und Wegen lesen, dass der momentane Prozess nicht allen gefällt. Ich kann das verstehen! Die Preise hier sind hoch und wahrscheinlich können sich wenige das hier leisten, nachdem alles schick gemacht wurde. Andererseits besteht die Chance auf Arbeit durch Tourismus und Teilhabe an dem Ganzen. Eine schwierige Situation sicherlich!
    Für mich ist es dennoch interessant, die Kontraste zu sehen zwischen allem und den Wandel, der sich vollzieht. Von dem Standpunkt aus betrachtet, ist der Zeitpunkt des Besuchs sicher gut gewählt! In 5-8 Jahren ist das sicher zu spät, denk ich! Jetzt sieht man noch etwas von dem, wie es früher war und wie es im Gegensatz zu dem wirkt, was nun entsteht. Besonders in Bezug auf Subkultur, Street-Art, usw. eine tolle Gelegenheit großartige Fotos zu machen!

    Panama-Stadt – Altstadt Casco Viejo:

    Fazit
    Ja, und weil es morgen dann weiter nach Peru geht – wie war’s es denn nun so in Panama? Nach schlechtem Start war’s doch sehr schön! Besonders die Berge und natürlich San Blas waren super! Sehr viel hat mir da gefallen und ich hab die Zeit sehr genossen, nette Leute getroffen, Spaß gehabt, manchmal die Ruhe gesucht, manchmal gern im Trubel umhergelaufen!
    Man merkt aber schon den Gegensatz zu Costa-Rica. Die Pflanzen- und Tierwelt ist nicht so „unberührt“, weniger ursprünglich und es gibt auch viel weniger Nationalparks. Die Skepsis gegenüber Fremden ist hier größer und die Leute sind nicht so offenherzig. Vielleicht liegt das an dem Tourismus, der nicht so ausgerichtet ist wie im Nachbarland oder an den vielen Investoren, die nach Geschäften suchen und nicht nach dem ursprünglichen Panama. Wer weiß… Generell mochte ich den amerikanischen Touch hier nicht so, was aber daran liegt, dass ich das „amerikanische“ eh nicht so besonders mag. Anderen gefällt das sicher besser.
    Trotz allem ein interessantes Land, mit vielen tollen Plätzen, die man eben etwas mehr suchen muss, als anderorts. Adiós Panama!

    Und euch – Ciao und bis bald,
    K


    Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

    1. Peter u. Brigitte Krehl

      Lieber Kai,
      fühlen uns, als wären wir dabei gewesen. Tolle Eindrücke und wunderbare Bilder.
      Du am Strand, ein „Karibe“ pur.
      Freuen uns auf die nächsten Highlights.
      Alles Gute und bleib gesund.
      P.*B.

      1. K

        Hey!
        Schön, dass es euch wieder gefällt. Die Karibik war wirklich ein Highlight und an den Strand passe ich doch ganz gut 😀

        Vielen Dank und VG zurück!

    2. banq.de

      Sehr schön. Da bekommt man ja Lust, dir nachzureisen 😉

      Was macht dein Spanisch?

      1. K

        Glaub ich 😉 Und ich kann nur sagen: „Auf geht’s!“
        Mein Spanisch geht schon. Also ich kann mich so verständigen, wenn auch manchmal etwas beschwerlich. Versteh‘ mehr als ich sprechen kann. In den Hostels und so is ja mehr Englisch… Aber ich geb mir Mühe! 😉

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